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Daß ihr anbetet in Geist und Wahrheit
Grundlagenwerk zur orthodoxen Liturgik

Das Buch bietet das Grundlagenwissen, wie es an der theologischen Fakultät der Aristoteles-Universität in Thessaloniki im Fach Liturgik gelehrt wird. Prof. Johannes Fountoulis, der dort Liturgik unterrichtete und auch Leiter des liturgiewissenschaftlichen Institutes des Patriarchates von Konstantinopel im Blatadon-Kloster in Thessaloniki war, hat in zahlreichen wissenschaftlichen, liturgisch-praktischen und allgemeinbildenden Publikationen alle Fragen des orthodoxen christlichen Kultus behandelt, wie z.B. das fünfbändige Werk „Antworten auf liturgische Verlegenheiten“ oder der Band „Logosgemäßer Gottesdienst“. Die Werke sind allerdings nur auf griechisch zugänglich. Das hier vorliegende Grundlagenwerk ist eigens für den deutschen Sprachraum ausgearbeitet worden.

Besonderes Interesse verdient die Verbindung von Liturgie und Mystik, die der Autor, selber Mönch im großen S’chima, aus der Sicht mönchischer Tradition und Erfahrung des Heiligen Berges Athos einbringt. Ein eigenes Kapitel widmet sich dem Hesychasmus, jener Praxis des „geistigen Gebetes“ die in den christlichen Klöstern des byzantinischen Kulturkreises und des weiteren Orients seit dem 4. Jahrhundert tradiert wird, und die von A. Rosenberg etwas unglücklich als „Yoga der Ostkirche“ bezeichnet wurde.

Die apophatische Haltung und die damit verbundene Hochschätzung der Mystik in der christlichen Orthodoxie hat weitreichende Konsequenzen nicht nur für die mönchische Spiritualität oder die Theologie als Wissenschaft, sondern vor allem für das Leben. Und besonders auch für den christlichen Kult. Dabei ist es für den westlichen Leser hilfreich, daß der Autor selbst „Westler“ ist und spielerisch eine „umgekehrte Perspektive“ aufbaut, worin die gewohnte „westliche“ Betrachtungsweise vor dem Hintergrund der mystischen Erfahrung der Orthodoxie sich selbst kritisch relativiert. Manche Vorurteile und Mißverständnisse können abgebaut, manche ökumenischen Fragen wenn nicht gelöst, so doch erhellt oder überhaupt erst einmal verstanden werden, wenn man sich diesen neuen Blick auf uralte christliche Überlieferungen gönnt.

„Bild, Symbol und Ritual leisten, was der intellektuelle Diskurs allein nicht vermag. Sie gehören zu den erkenntnistheoretischen Konsequenzen, welche aus der Einsicht gezogen sind, daß die göttlichen Dinge das Vermögen menschlicher Denkkraft grundsätzlich übersteigen, und doch zugleich lebendige Erfahrung höchster Wirklichkeit sind. (...) Wenn bei den frühen Kirchenvätern und in der mönchischen mystischen Überlieferung von Erleuchtung, Schau, Wandlung usw. die Rede ist, so handelt es sich dabei keineswegs um eine „blumige antike Metaphorik“. Vollends die Mystagogie, die liturgische Hinführung zum Mysterium in heiligen Riten, Gesang und Gebet, sind mitnichten Ausdruck mittelalterlicher Unaufgeklärtheit oder ritualistischer Versteinerung, wie im Hinblick auf das orthodoxe Ritual in wenig liebenswürdiger Weise geschrieben worden ist. Im Gegenteil stellt sich die entfaltete liturgische Mystagogie als Konsequenz einer atemberaubenden philosophischen und theologischen Klarsicht dar. Sie ist der hierographische Code einer geläuterten mystischen Erfahrung, die nüchtern jeden Subjektivismus abgestreift hat und auf höchstem intellektuellem Niveau reflektiert worden ist...“

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Daß ihr anbetet in Geist und Wahrheit
268 Seiten, gebunden, feines Leinen mit Goldprägung.
Format 18 x 25 cm      ISBN 978-3-926236-06-7      € 32,-

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